Der Stoff des Cyrano de Bergerac verpackt in eine Teenager-Komödie: das ist „Das schönste Mädchen der Welt“. Der Film aus dem Jahr 2018 von Aron Lehmann hat den 17-jährigen Cyril, gespielt von Aaron Hilmer, zur Hauptfigur. Und der macht seine Sache richtig gut. Ja, ich würde sogar sagen: ohne ihn in der Hauptrolle wäre der Film ein billiger Teenie-Abklatsch des großen Stoffes geworden.
Wenn er sich gleich am Anfang des Films mit seiner Mutter Wortgefechte liefert, setzt er den Maßstab, der dem Film seine Qualität verleiht: richtig gute Dialoge, mal gepfeffert, mal voller Humor. Schlagfertigkeit wie man sie sich wünscht. Dabei wird Cyril von seinen Mitschülern unterschätzt und aufgrund seiner großen Nase geärgert und leidet auch selbst darunter. Wenn Cyril bei Rap-Battles teilnimmt, trägt er eine goldene Maske – und fühlt sich sicher. Aber was nutzt ihm dies, wenn er nur so maskiert auftrumpfen kann, als er sich bei der Berlin-Fahrt in die neue Mitschülerin verliebt? Nun: herzlich wenig. Natürlich – so muss es nun eben sein – verliebt sie sich in den schüchternen, nicht gerade hellen Mitschüler Rick, für den Cyril nun textet.
Auch wenn durch die Klassenfahrt-Atmosphäre der Film zwischendurch merklich abflacht, zeigt er immer wieder sein Potenzial, sodass er nicht Gefahr läuft, zur albernen Teenagerkomödie zu werden. „Das schönste Mädchen der Welt“ bietet kurzweilige Unterhaltung mit klugen Dialogen.
Hier geht es zu dem Film bei der Osianderschen Buchhandlung
Bild: Cyrano de Bergerac, Julia Casado/pixabay.com